realisierung
steinfotografien
konzept Auszug aus dem Querfunk-Interview vom 11.Juni 2000 / Querfunk Freies Radio Karlsruhe 104,8MHz
Kultur-Sendung, Marion Seibel
realisierung
Wie wurden die Steine aus dem Gehweg entfernt und wieder eingesetzt, wie hast du das realisiert?
Nachdem die Idee stand, einen Stein auszusuchen, von dem aus ich den Baum, der ihm gegenüber ist, abzulichten, kam natürlich auch die Frage auf, wie das Ganze vor sich gehen kann.
Ich habe mir den Stein ausgesucht, habe meinen Fotoapparat positioniert und die Aufnahme gemacht. Anfang März wurden die Bodenplatten entnommen, von mir im Labor behandelt, d.h. die Fotografien wurden aufgebracht und zu Austellungsbeginn im Juni wieder eingesetzt.
Das Herausnehmen der Steine, was je nach Untergrund und Haftung mit Schwierigkeiten verbunden war, verlangte nach professioneller Unterstützung. Das Tiefbauamt und Gartenbauamt Karlsruhe hat hier in sehr genialer Weise das Projekt tatkräftig unterstützt, die Steine herauszunehmen, das Loch für die Zeit zu versiegeln, und wieder einzusetzen.
einsetzung
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kontakt
Wie hast du die Fotos auf die Steine bekommen? Hast du sie aufgeklebt, oder wie kriegt man ein Foto auf einen Stein?
Über den Fachhandel kann man eine spezielle Flüssigkeit beziehen, eine Fotoemulsion, die bei ca.35°C aufgesprüht wird.
Um die Beschichtung haltbar zu machen, muss der Stein vorbehandelt werden und nach der Beschichtung nachbehandelt werden. Ich muss zuvor entscheiden ob die Steinoberfläche hell genug ist um später die hellen Bildstellen gemäß dem Foto auch in geeigneter Helligkeit widerzugeben. Alle hellen Stellen des Bildes nehmen die Steinfarbe an. So mussten einige Steine weiß grundiert werden. Gerade im Stadtgarten (west) ist die Bodenplatte aus Buntsandstein eine gute Untergrundfarbe für das vorhandene Foto.(vgl. baum6)
Nach dem Aufbringen der Emulsion muss diese erstarren und trocknen, das braucht dann auch noch mal zwei Tage. Danach kann ich diesen behandelten Stein im Fotolabor unter den Vergrößerer legen und belichten. Und anschließend mit den üblichen Chemikalien entwickeln und fixieren. Wichtig ist die Weiterbehandlung mit Lichtschutzlack, da die Emulsion sehr lichtempfindlich ist und nicht wie gewöhnliches Fotopapier lichtbeständig ist. Zuletzt folgt die Versiegelung mit DD-Hartlack, damit dieser Stein in der Stadt als Gehwegstein beansprucht werden kann und diese Belastung auch aushält.